„Warum die Russische Revolution studieren“ – zweiter Band erhältlich

Im Mehring Verlag ist er zweite Band von „Warum die Russische Revolution studieren“ erschienen. Er ist ab dem 5. März als gedrucktes Buch und bereits jetzt als Epub und Kindle Edition sowie als PDF erhältlich.

Im Zentrum der beiden Bände steht eine neunteilige Vortragsreihe des Internationalen Komitees der Vierten Internationale zum 100. Jahrestag der Russischen Revolution von 1917. Die Vorträge untersuchen die historische, politische und theoretische Bedeutung dieses epochalen Ereignisses, das den Lauf der Geschichte änderte und Revolutionen und antiimperialistische Kämpfe auf der ganzen Welt inspirierte.

Der im Oktober 2017 erschienene erste Band, „Die Februarrevolution und die Strategie der Bolschewiki“, befasst sich mit den historischen Voraussetzungen der Revolution, mit den theoretischen Fragen, auf denen die Strategie der Bolschewiki beruhte, und mit den Ereignissen und Folgen der Februarrevolution, die die Zarenherrschaft stürzte und durch eine instabile „Doppelherrschaft“ ersetzte.

Der jetzt erschienene zweite Band, „In Richtung Arbeitermacht und sozialistische Weltrevolution“, zeichnet den Verlauf der Revolution von den Julitagen bis zur Machteroberung im Oktober nach.

Der erste Vortrag von Barry Grey, „Von den Julitagen zum Kornilow-Putsch:
Lenins ‚Staat und Revolution‘“, befasst sich mit den Bemühungen Lenins, die Bolschewistische Partei im Sommer 1917 von seinem Zufluchtsort aus theoretisch auf die Eroberung der Macht vorzubereiten. Während General Kornilow einen konterrevolutionären Putsch vorbereitete, um die Revolution im Blut zu ertränken, polemisierte Lenin gegen konservative Elemente innerhalb der Bolschewistischen Partei, um die Aufgaben der Partei zu klären.

Der zweite Vortrag von Tom Carter, „Am Vorabend der Revolution: Die Bolschewistische Partei und die Massenbewegung der Arbeiterklasse“, untersucht die Rolle der Fabrikkomitees, welche die Arbeiter in den Betrieben errichteten, um nach dem Sturz des Zaren im Februar ihre Klasseninteressen zu verteidigen. Carter zeigt auf, wie sich die Arbeiter auf die Bolschewistische Partei zubewegten und welche Rolle die Fabrikkomitees als Organe der Selbstorganisation spielten, die es den Arbeitern mit dem Näherrücken des Oktobers ermöglichten, ihre gesellschaftliche Macht zur Geltung zu bringen.

Der dritte Vortrag von Chris Marsden trägt den Titel „‚Die Lehren des Oktobers‘:
Die innerparteiliche Krise der Bolschewiki am Vorabend der Machteroberung“. Er geht ausführlich auf Lenins und Trotzkis Auseinandersetzung mit Parteimitgliedern ein, die am Vorabend der Machteroberung die Aufstandspläne aufschieben wollten. Er erklärt außerdem die heutige Bedeutung der „Lehren des Oktobers“. In einem Buch mit diesem Titel hatte Leo Trotzki 1924 aufgezeigt, welch entscheidende Rolle die politische Führung 1917 bei der Eroberung der Macht durch die russische Arbeiterklasse spielte.

Der Vortrag von David North, der letzte in der Reihe, trägt den Titel „Der Platz der Oktoberrevolution in der Weltgeschichte und der heutigen Politik“. Er untersucht die Folgen der Isolation der Russischen Revolution und ihre Bedrohung durch die konterrevolutionäre Bürokratenkaste, die ihren Vertreter in Stalin fand.

Trotz dem Anwachsen der stalinistischen Bürokratie veränderte die Russische Revolution den Gang der Geschichte und gab dem Klassenkampf und dem antiimperialistischen Kampf auf der ganzen Welt einen mächtigen Anstoß. North macht deutlich, dass ein Verständnis der Lehren und Auswirkungen der Oktoberrevolution unverzichtbar ist, wenn man heute gegen Ungleichheit, Krieg und Diktatur kämpfen will.

Im zweiten Abschnitt des Bandes werden mehrere Themen des letzten Vortrags vertieft. Er enthält vier weitere Reden und Artikel von David North, die sich mit der bleibenden Bedeutung der Russischen Revolution befassen.

Der dritte Abschnitt enthält eine Vorlesung, die David North 2015 an der Universität Leipzig hielt, wo er die deutsche Ausgabe seines Buchs „Die Russische Revolution und das unvollendete Zwanzigste Jahrhundert“ vorstellte. Dieses Werk setzt sich mit entscheidenden historischen, politischen und philosophisch-theoretischen Fragen auseinander, die nach der Auflösung der Sowjetunion aufkamen. North warnt vor dem wachsenden Einfluss von rechtsextremen Figuren wie dem Humboldt-Professor Jörg Baberowski, der Hitlers Verbrechen verharmlost.

David North wird auch in diesem Jahr auf der Leipziger Buchmesse anwesend sein und das Buch „Warum die Russische Revolution studieren“ dort vorstellen.

Leipziger Buchmesse
Freitag, 16. März 14:00 - 14:30
Forum Sachbuch, Halle 5, Stand C200
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Während der Buchmesse wird North außerdem einen öffentlichen Vortrag zum Thema „Lenin, Trotzki und der Marxismus der Oktoberrevolution“ an der Universität Leipzig halten.

Freitag, 16. März 18:00 - 21:00
Universität Leipzig (Hörsaal 3)
Universitätsstraße 1
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