Inmitten globaler Bewegung gegen Omikron-Durchseuchung

Protest von Schülerin Yasmin gegen unsicheren Präsenzunterricht löst Welle der Solidarität aus

Der Fall der 13-jährigen Yasmin aus Nordrhein-Westfalen zeigt die wachsende Opposition gegen die Pandemiepolitik. Weil sich die mutige Schülerin aus Hagen dagegen wehrt, inmitten der rasenden Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus am ungesicherten Präsenzunterricht im vollen Klassenraum teilzunehmen, protestiert sie seit Beginn der Woche in der Kälte vor dem Schulgebäude und verweigert sich der Durchseuchung.

Die Heinrich-Heine-Realschule der Stadt Hagen unterstützt Yasmin trotz massiven behördlichen Drucks und gab in einem Tweet bekannt: „Mit einer ungewöhnlichen Aktion will unsere Schülerin Yasmin darauf aufmerksam machen, wie hoch die Corona-Ansteckungsgefahr zur Zeit in Schulgebäuden und Klassenräumen in NRW ist.“

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Am Donnerstagmorgen erklärte Yasmin – die an Asthma leidet – bei Temperaturen von 0 Grad Celsius gegenüber der Lokalzeitung Westfalenpost: „Ich halte hier so lange durch, wie es sein muss.“ Viele junge Leute hätten sich in der Pandemie „an alle Hygieneregeln gehalten“ und „ihre Jugend verloren“, zitiert die Zeitung die Schülerin: „Alles ohne zu murren. Nun allerdings werden wir wie ein Lamm zur Schlachtung in die Schule geschleift, damit wir alle durchseucht werden.“

Aufgrund von Yasmins medizinischer Konstellation ist eine Ansteckung mit dem Coronavirus trotz Auffrischungsimpfung für sie eine lebensbedrohliche Gefahr. Sie friere zwar, doch sie werde das Schulgebäude nicht betreten, solange nicht sichergestellt sei, dass dort keine Ansteckungen stattfinden: „Es gibt viele Kinder wie mich.“ Sie suche weitere Mitstreiter für ihr Anliegen, so die Siebtklässlerin.

Mittlerweile hat die Schulleitung Yasmin auf Drängen der Bezirksregierung in das freistehende Zimmer einer Vertretungslehrerin gebeten, wo sie mit ihrem Laptop am Unterricht teilnehmen soll. Das Jugendamt hatte der Jugendlichen zuvor mit einer „Inobhutnahme“ gedroht, sollte sie ihren Protest fortsetzen.

Die Bilder der zum gefährlichen „Unterricht“ genötigten Schülerin – die stattdessen stoisch an ihrem Pult im Kalten sitzt und die Ansteckung verweigert – haben in den sozialen Medien eine überwältigende Welle der Solidarität und Anteilnahme hervorgerufen. Ein weiterer Tweet der Heinrich-Heine-Realschule, der Yasmin gegen die Drohung des Jugendamtes verteidigte, ging viral und wurde viele tausend Mal geteilt.

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Unter dem Trend-Hashtag #SolidaritätmitYasmin verteidigen Eltern, Schüler und Lehrer die Jugendliche gegen die Einschüchterungsversuche der Medien und der Behörden.

„Dass das Mädchen wegen der Schul- und Präsenzpflicht auf diese Weise überhaupt auf sich aufmerksam machen muss, ist ein Armutszeugnis der Politik“, schreibt Verena A. auf Facebook. „In dem Alter das so durchzuziehen, zeigt einen starken Charakter, den ich bei vielen Erwachsenen vermisse. Auch sie hätten seit fast zwei Jahren mehr für ihre Rechte und die ihrer Kinder kämpfen müssen. Kein Kind sollte sich in vollen Schulen ohne Abstand mit dem Virus anstecken müssen – egal ob geimpft oder nicht geimpft.“

Die Lehrerin Dorothea S. aus Lünen weist die scheinheilige Empörung zurück, mit der viele Medien und Kommentatoren auf die in der Kälte ausharrende Schülerin reagiert haben: „Merke: Kälte im Klassenraum mit Corona-Aerosolen ist gut, Kälte draußen ohne Corona ist Kindeswohlgefährdung. Wieder was gelernt. Macht also einen Unterschied, ob man sich draußen oder drinnen totfriert bzw. ob man es freiwillig oder zwangsweise tut.“

Dorothea verweist weiter auf die Gefahren, die insbesondere von der hochansteckenden und impfstoffresistenten Omikron-Variante des Coronavirus für Kinder ausgehen:

„Ich finde es absolut verantwortungslos. Man weiß, dass Corona auch bei milden Verläufen die Organe schädigt. Das Diabetesrisiko nach einer Corona-Infektion soll laut einer Studie auch erhöht sein, auch bei Kindern. Und Eltern, die von ihrem Grundrecht Gebrauch machen, die Kinder zu schützen, werden kriminalisiert, mit Zwangsgeldern belegt und ihnen wird Kindeswohlgefährdung vorgeworfen. Wir werden in ein paar Jahren arge Probleme bekommen, wenn eine ganze Generation mit schweren Gesundheitsproblemen dasteht.

Ich sehe meine Grundrechte verletzt. Mein Mann und ich sind Risikopatienten und möchten, auch wenn wir geimpft und geboostert sind, eine Infektion unter allen Umständen vermeiden – aber das ist nicht möglich, wenn unsere Kinder der Zwangsdurchseuchung anheimgegeben werden. Es ist ein Skandal!“

„Es wäre eine coole Aktion, wenn sich andere Kinder aus Solidarität mit Yasmin mit nach draußen setzen würden“, sagt die Politik- und Medienwissenschaftlerin Karoline, die mit ihrer Tochter in NRW lebt, gegenüber der World Socialist Web Site:

„Von politischer Seite wird jede Art von Vorsicht und der Wunsch, eine Infektion auf jeden Fall verhindern zu wollen, als ‚hysterisch‘ oder ‚pathologisch ängstlich‘ geframet – insbesondere, wenn es um Kinder geht. Dass die Sorgen aber berechtigt sind, zeigen aktuelle Zahlen, nach denen Covid weit mehr Kinder ins Krankenhaus bringt als gängige Kinderkrankheiten – von Long Covid ganz zu schweigen. Somit werden jene, die sich nicht infizieren möchten, unter Druck gesetzt, von ihrer Position abzuweichen.

Die Politik versagt derweil den Kindern den Infektionsschutz, wie er von der Wissenschaft gefordert wird. ‚Präsenzunterricht‘ wird einerseits als ‚Kinderschutz‘ dargestellt, anderseits ist die Politik nicht gewillt, eben jene Kinder durch entsprechenden Infektionsschutz vor dem potentiell tödlichen oder chronisch krank machenden Virus zu schützen. Dabei wird sichtbar, dass es sich um ein Scheinargument handelt: Viele Politikerinnen und Politiker haben mittlerweile selbst gesagt, dass die Schulen offengehalten werden sollen, damit die Eltern arbeiten gehen können und die Kinder verwahrt sind.

Der ‚Laden soll am Laufen gehalten werden‘ und man lässt dafür die Kinder über die Klinge springen. Am schlimmsten ist eigentlich, dass man Eltern mit Bußgeldern überschüttet, die ihre Kinder schützen und nicht in den Präsenzunterricht schicken möchten. Man droht ihnen, die Kinder wegzunehmen – während Fernunterricht technisch möglich wäre und in vielen Ländern erfolgreich umgesetzt wird.

Ginge es wirklich um das Wohl der Kinder, würde man jenen, die sich schützen wollen, die Möglichkeit dazu geben: Fernunterricht ermöglichen und auf der anderen Seite Freizeitmöglichkeiten zum Ausgleich in kleinen ‚Bubbles‘ realisieren, wie es ja auch bereits erfolgreich von einigen Familien während der Schulschließungen praktiziert wurde. Man würde bestehende Probleme, wie familiäre Gewalt, psychische Probleme usw. gezielt angehen – anstatt ‚Präsenzunterricht‘ als ‚magisches Heilmittel‘ zu propagieren, das so nicht existiert.“

Die breite Solidarität mit der mutigen Schülerin Yasmin kommt mit einer wachsenden internationalen Streikbewegung von Lehrern, Schülern und Arbeitern zusammen. Am Donnerstag haben in Frankreich landesweit zehntausende Lehrer für Corona-Schutzmaßnahmen und sichere Bildung gestreikt. Berichten zufolge beteiligten sich 75 Prozent aller Lehrkräfte am Streik und 50 Prozent der Schulen blieben komplett geschlossen.

In den USA entsteht indessen eine große Bewegung der Arbeiterklasse gegen das Corona-Massensterben, nachdem Lehrer in Chicago mit überwältigender Mehrheit gegen Präsenzunterricht gestimmt haben und tausende Schüler des New Yorker Stadtteils Brooklyn spontan kollektiv den Unterricht verlassen haben. Auch in Deutschland sehen sich immer mehr Schüler, Eltern und Lehrer als Teil dieser globalen Bewegung.

So sagt etwa Karina N. aus Rheinland-Pfalz gegenüber der WSWS:

„Da hat ein einzelnes Kind mit dreizehn mehr Mut und Verstand als eine ganze Regierung. Diese Kleine wurde von meiner Tochter sofort bewundert und ich wünsche ihr viele, viele Nachfolger. Dass jetzt noch Inobhutnahme droht, ist der Gipfel der Unverschämtheit. Wo leben wir denn? Was ist mit dem freien Willen, der Selbstentfaltung, dem Recht auf Unversehrtheit, dem Bildungsrecht, dem Recht auf Gesundheit?

Meine Stimme gehört dem Mädel, das einfach nur Recht hat und allen Lehrern in den USA und überall auf der Welt, die streiken und Verantwortung zeigen, indem sie für Distanzunterricht plädieren. Ihnen geht es nicht um Verwahrung der Kinder, sondern um Sicherheit, Gesundheit, Gleichberechtigung und Bildung.“

Die Twitter-Userin Eva ruft in einer Nachricht an die WSWS Schüler und Lehrer dazu auf, sich Yasmin und den Streikenden in Frankreich und den USA anzuschließen und auch hier in einer Massenstreikbewegung für sichere Bildung zu kämpfen:

„Wenn wir in Zeiten leben, in denen ein Mädchen Greta-like auf die untragbare und menschenverachtende Durchseuchungspolitik der Kultusminister durch ein starkes Statement aufmerksam macht und der Staat darauf reagiert, indem er sie in Obhut nehmen will, dann muss das der unweigerliche Start für tausende Schüler sein, sich ab morgen vor die Schulen zu setzen und sich ihr anzuschließen!

Wenn die Politiker gleich römischen Kaisern Wasser predigen und Weingelage feiern, kann die Konsequenz nur Streik wie in Frankreich sein. Die [rechten Demonstranten] auf den Straßen müssen überlagert werden von zehntausenden streikenden Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern. Frankreich und die USA haben begonnen, Österreich steht kurz davor. Deutschland muss jetzt nachziehen!“

Das Netzwerk der Aktionskomitees für sichere Bildung organisiert am Dienstag um 19 Uhr ein Online-Dringlichkeitstreffen für die Schließung von Schulen und Betrieben, um den Widerstand gegen die Durchseuchungspolitik zu organisieren und voranzutreiben. Das Treffen wird die weltweite Opposition gegen die mörderische Pandemiepolitik auswerten und eine globale Eliminierungsstrategie diskutieren, mit der Covid-19 ausgerottet werden kann.

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