Während die Biden-Regierung den israelischen Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen unterstützt und eine Ausweitung des Kriegs auf den ganzen Nahen Osten vorbereitet, ist die viel propagierte „Gegenoffensive“ der ukrainischen Regierung nach vier Monaten und nur minimalen Geländegewinnen praktisch beendet. Die ukrainischen Truppen sind in der Ostukraine gegen die vorrückenden russischen Truppen mittlerweile in der Defensive.
In den letzten Wochen konzentrierten sich die Kämpfe auf die derzeit von der Ukraine gehaltene Stadt Awdijiwka nördlich der Großstadt Donezk.
In Awdijiwka, einer Stadt, die aufgrund ihrer Nähe zu Donezk von strategischer Bedeutung ist, sind momentan mehr als 10.000 ukrainische Soldaten stationiert. Vor dem Krieg lebten dort mehr als 31.000 Zivilisten, heute sind es nur noch 2.000. Die Kontrolle über die Stadt versetzt die ukrainischen Truppen in die Lage, das dicht besiedelte Donezk mit Artillerie zu beschießen. Zudem könnten sie von dort aus versuchen, die Stadt „zurückzuerobern“. Donezk wird seit dem von der Nato unterstützten Putsch gegen den gewählten Präsidenten Wiktor Janukowitsch im Jahr 2014 von Separatisten kontrolliert, die von Russland unterstützt werden.
Der ukrainische Generalstab hatte zuvor gewarnt, Russland versuche mit mindestens 15 oder mehr Angriffen pro Tag, Awdijiwka einzukesseln, meldete jedoch, die Angriffe hätten am Dienstag und Mittwoch letzter Woche nachgelassen.
Der Befehlshaber der Militärverwaltung von Awdijiwka, Witali Barbasch, räumte jedoch ein, dass an der Front eine prekäre Lage herrsche: „Der Beschuss mit Artillerie und kleinkalibrigen Schusswaffen hält rund um die Uhr an, so dass die Situation weiter sehr angespannt ist.“
Barbasch erklärte: „Ich kann mit Sicherheit sagen, dass dies die größte Offensive gegen Awdijiwka seit Beginn des Kriegs im Jahr 2014 ist.“
Unabhängig vom Ausgang der Schlacht um Awdijiwka ist mittlerweile klar, dass das ukrainische Militär seine Truppen nun schnell in Verteidigungsstellungen verlegt, um weitere russische Landgewinne vor dem Winter zu verhindern.
Angesichts der Milliardenausgaben und der gemeldeten Verluste von über 400.000 ukrainischen Soldaten sah sich sogar die New York Times gezwungen einzuräumen, dass sie zu einem „Debakel“ geworden ist: „Die Ukraine hat zwar im Süden kleinere Geländegewinne erzielt, doch hat Russland insgesamt mehr Land eingenommen, vor allem im Nordosten.“
Infolge des gravierenden Mangels an Soldaten würde eine mögliche Eroberung von Awdijiwka die Kontrolle Russlands über die Region Donbas weiter stärken und selbst die utopischsten Hoffnungen der rechten Regierung von Präsident Wolodymyr Selenskyj zunichtemachen, jemals das Gebiet zurückzuerobern, das sie seit Beginn des katastrophalen, von den imperialistischen Mächten unterstützten Kriegs im Februar 2022 verloren hat.
Da das Ende der Gegenoffensive jetzt offensichtlich ist, versuchen Vertreter der Selenskyj-Regierung, die Schuld für ihr massives Versagen abzuschieben.
Der Leiter des ukrainischen Geheimdienstes, Kyrylo Budanow, gab letzte Woche in einem Interview mit der Ukrainska Prawda zu, dass die Gegenoffensive „nicht im Zeitplan liegt“.
Als er gedrängt wurde, Details zu nennen, fügte er hinzu: „Es gibt objektive und subjektive Gründe – alles ist komplex. Aber leider sind die meisten Erklärungen dafür Staatsgeheimnisse, die nicht öffentlich diskutiert werden dürfen. Mit der Zeit wird das alles klar werden.“
Präsidentenberater Mychailo Podoljak reagierte auf Budanows Kommentare in einem Interview auf Channel 24, indem er einräumte, die Gegenoffensive sei gescheitert. Er schob die Schuld auf den Westen, der seine Militärhilfe nicht noch schneller geliefert habe.
„Wenn die Ukraine die Waffen schneller bekommen hätte, dann hätten wir uns besser verteidigen und einen Gegenangriff beginnen können. Die Waffen sind aber erst nach allen diesen Ereignissen endlich eingetroffen“, erklärte Podoljak.
Er fuhr fort: „Wir sind sechs bis neun Monate im Rückstand. Alles ist zeitlich verzögert. Damit hat Budanow Recht. Wenn wir alles, was wir gebraucht haben, in einem Monat erhalten hätten, sähe es ganz anders aus. Aber wir haben es stattdessen innerhalb von acht Monaten bekommen.“
Oleksij Arestowitsch, ein ehemaliger Berater Selenskyjs, betonte auf seinem Telegram-Kanal das massive Scheitern der Gegenoffensive und forderte das Ende der Selenskyj-Regierung, während er versucht, seine eigene politische Bewegung im Land aufzubauen. Nachdem er zuvor vorhergesagt hatte, Kiews Truppen würden bald auf der Krim stehen, bezeichnete er die Gegenoffensive jetzt als „Katastrophe“ und gab zu: „Sie sagen uns nicht die Wahrheit. Es wird keine Rückkehr zu den Grenzen von 1991 geben, und in der nahen Zukunft keine Krim.“
Trotz des offensichtlichen Scheiterns der Gegenoffensive haben die Selenskyj- und die Biden-Regierung ihre Bereitschaft zur Fortsetzung des Krieges signalisiert. Biden will der Ukraine massive Militärhilfe in Höhe von rund 60 Milliarden Dollar zukommen lassen. Nach der Kriegserklärung Israels gegen den Gazastreifen wird auch Israel Hilfe erhalten. Durch diesen Schritt soll auch die Unterstützung der Republikaner gewonnen werden, die weitere Mittel für den Stellvertreterkrieg gegen Russland ablehnen.
Zum Leidwesen der USA und des korrupten, rechten Oligarchen-Regimes unter Selenskyj sind die Ukrainer jedoch nicht so erpicht darauf, in einem Krieg zwischen historisch verbrüderten Bevölkerungen für minimale Geländegewinne zu sterben.
Die stellvertretende Verteidigungsministerin Natalia Kalmykowa gab vor kurzem in einem Fernsehinterview zu: „Hunderttausende von Bürgern versuchen momentan, sich der Mobilisierung zu entziehen.“
Während die Selenskyj-Regierung versucht, nach dem Massengemetzel im Rahmen der Gegenoffensive ihre Streitkräfte wieder aufzustocken, warnte Kalmykowa, die ukrainische Regierung bereite sich darauf vor, mit den so genannten „Verweigerern“ fertig zu werden.
Sie erklärte: „Es wurden bereits Vorschläge unterbreitet, das Wehrpflichtgesetz hinsichtlich der Registrierung von Wehrpflichtigen zu ändern, die später zum Militärdienst eingezogen werden, damit Personen die medizinische Tauglichkeitsprüfung und alle Verfahren hinsichtlich der Mobilisierung am Wohnort bestehen können. Letzte Vereinbarungen über konzeptionelle Fragen sind derzeit in Arbeit, um Änderungen am ukrainischen Gesetz vornehmen zu können.“ So solle die Frage der Wehrpflichtigen-Einberufung „normalisiert“ werden.
Kalmykowa fügte hinzu: „Leider erleben wir viele Situationen – und das ist auch nicht neu –, in denen Leute nicht wollen und versuchen, auf jede Art und Weise ihre Mobilisierung zu vermeiden. Sagen wir nicht Mobilisierung, sondern die Notwendigkeit zu vermeiden, unser Land zu verteidigen. Hier [stehen wir] vor einem komplexen ethischen Dilemma, weil der Staat wirklich beschützt werden muss. Der Schutz des Staates ist die Verantwortung eines jeden Bürgers. Leider gibt es viele, im Bereich von Hunderttausenden, die Bedingungen für sich selbst schaffen, um eine Mobilisierung zu vermeiden.“