Baut mit uns gemeinsam das Volkswagen-Aktionskomitee auf!

Am Mittwoch wurde auf dem Online-Treffen zu den Angriffen auf die VW-Belegschaft der folgende Aufruf zur Gründung des Aktionskomitees bei Volkswagen diskutiert und beschlossen. Verbreitet ihn weit unter euren Kolleginnen und Kollegen und nehmt Kontakt mit uns auf.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

es müssen sofort Vorbereitungen getroffen werden, um den drohenden Kahlschlag bei VW abzuwehren. Abwarten ist keine Option.

Wir rufen euch daher auf, gemeinsam mit uns das Volkswagen-Aktionskomitee aufzubauen – unabhängig vom IG-Metall-Apparat und dessen Betriebsrat.

Denn der von Daniela Cavallo geführte IGM-Betriebsrat hat sofort nach der Kündigung des Beschäftigungssicherungsvertrags durch VW vorgeschlagen, Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen durch eigene Einsparvorschläge zu verhindern. Wie in der Vergangenheit sollen wir Arbeitsplatzabbau und Lohnkürzungen hinnehmen, angeblich um Standorte zu sichern. Alle Erfahrungen bei Opel, Ford, Bosch, ZF usw. machen klar, dass jedes uns abgepresste Zugeständnis eine Standortschließung nicht verhindert, sondern nur wahrscheinlicher macht. Das einzige, was so gesichert wird, sind die traumhaften Einkommen der Betriebsratsspitzen und Gewerkschaftsfunktionäre.

Deshalb muss das Aktionskomitee völlig unabhängig von der IG-Metall-Bürokratie sein. Es muss alle Arbeiterinnen und Arbeiter – ob Gewerkschaftsmitglied oder nicht – vereinen.

  • Alle Arbeitsplätze an allen Standorten müssen prinzipiell verteidigt werden! Keine Zugeständnisse bei Löhnen, Renten, Errungenschaften!

Wir sollen für die Erhöhung der Profite und Dividenden bluten. Den Aktionären sind dieses Jahr fast 5 Milliarden Euro überwiesen worden. Wir treten dafür ein, dass unsere sozialen Interessen – sichere Arbeitsplätze, auskömmliche Löhne und Renten – wichtiger sind als die Renditeforderungen der milliardenschweren Aktionäre.

  • Arbeiterrechte vor Profite! Milliarden für den Erhalt unserer Arbeitsplätze statt für noch mehr Prunk und Protz der Manager und Aktionäre.

Dazu muss die Spaltung der Belegschaften nach Stamm- und Leihbeschäftigten, Standorten, Automarken und Ländern überwunden werden. VW ist ein Weltkonzern. Angriffe auf einen Teil der Belegschaft ist ein Angriff auf die gesamte internationale Belegschaft. Wir lassen nicht zu, dass die Werke in Emden, Wolfsburg und Zwickau gegeneinander ausgespielt werden. Und wir lassen nicht zu, dass die Gewerkschaften zwischen uns und den Belegschaften in China, Mexiko, den USA, in Tschechien oder Spanien einen Keil treiben. Die dortigen Kolleginnen und Kollegen sind unsere Verbündeten.

Aus dem gleichen Grund lehnen wir es ab, Migrantinnen und Migranten als Sündenböcke für die aktuelle Situation abzustempeln. Nicht unsere ausländischen Kolleginnen und Kollegen vernichten unsere Arbeitsplätze, sondern das Management im Auftrag der Aktionäre. Nicht Menschen, die vor Krieg und Armut fliehen, kürzen Ausgaben für Bildung, Gesundheit und Soziales in Milliardenhöhe, um diese in Aufrüstung und Krieg zu investieren, sondern die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP.

Der Kahlschlag bei VW ist Ausdruck der kapitalistischen Krise und Bestandteil einer globalen Offensive der Konzerne und ihrer Handlanger in den Regierungen. Mit Handelskrieg und Krieg liefern sie sich eine erbitterte Schlacht um geopolitische Macht, Marktanteile und höhere Renditen. Hunderte Milliarden Euro werden für die Aufrüstung sowie in die Kriege in der Ukraine und in Gaza ausgegeben, für uns soll kein Cent übrig sein.

Der Kampf zur Verteidigung der Arbeitsplätze, Löhne und Sozialstandards ist deshalb untrennbar mit dem Kampf gegen Krieg und militärische Aufrüstung verbunden.

Dieser Kampf muss international geführt werden. In jedem Land sind Arbeiterinnen und Arbeiter den gleichen umfassenden Angriffen ausgesetzt. In vielen Betrieben und Bereichen weltweit haben sich bereits Aktionskomitees gegründet, in der Autoindustrie und jüngst bei Boeing in den USA. Dort sind seit Freitag 33.000 Beschäftigte im Streik – gegen den Willen ihrer Gewerkschaft, die sie mit einem schäbigen Tarifvertrag wieder zurück an die Arbeit schicken wollte. Die Beschäftigten haben diesen Vertrag mit großer Mehrheit abgewiesen.

  • Für die Internationale Arbeiterallianz der Aktionskomitees!

Alle Kolleginnen und Kollegen, die damit übereinstimmen: Schließt euch uns an. Baut in eurem Werk und an eurem Standort mit Kolleginnen und Kollegen ein Aktionskomitee auf und kontaktiert uns – über Whatsapp oder registriert euch direkt über das untenstehende Formular.

Mit solidarischen Grüßen

VW-Aktionskomitee

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