IKVI
Das IKVI verteidigt den Trotzkismus 1982–1986

Resolution des Zentralkomitees der Socialist Labour League (Australien)

1./2. Februar 1986

Das Zentralkomitee der Socialist Labour League anerkennt:

Die zwei Resolutionen des WRP-Zentralkomitees vom 26. Januar 1986, die die gesamte Geschichte des Kampfs der Vierten Internationale seit 1940 und des IKVI seit 1953 zurückweisen, sind eine Erklärung der Spaltung vom IKVI und eine Wendung zur „Umgruppierung“ mit revisionistischen Kräften, die mit dem Trotzkismus gebrochen haben.

Die Resolutionen sind das notwendige Ergebnis der beständigen Opposition der Mehrheit der WRP-Führung gegen den Kampf des IK, die britische Sektion nach der Spaltung von Healy auf den grundlegenden Prinzipien des Trotzkismus neu zu begründen.

Durch ihre Zurückweisung der IKVI-Resolution vom 25. Oktober 1985, der sie damals aus rein taktischen Gründen zugestimmt hatte, hat sich die Mehrheit der WRP-Führung Healys Rumpf-Gruppe in der Weigerung angeschlossen, die politische Autorität des IKVI als der Führung der Weltpartei der sozialistischen Revolution anzuerkennen.

Die Reaktion der WRP-Führung auf die Degeneration unter Healy war nicht, einen Kampf zur Überwindung der revisionistischen politischen Linie und des Antiinternationalismus zu führen, die zu dieser Degeneration geführt haben, sondern offen für die Liquidation des Trotzkismus zu kämpfen, was die tiefsten Bedürfnisse der britischen herrschenden Klasse ausdrückt.

Die wachsende Krise der Thatcher-Regierung, die durch den Zusammenbruch ihrer ökonomischen Strategie im Gefolge des Ölpreiskrieges angeheizt wird, macht die Schaffung zentristischer Organisationen notwendig, die fälschlicherweise behaupten, die Vierte Internationale zu repräsentieren, um der Radikalisierung der Arbeiterklasse, die mit einer neuen Labour-Regierung einhergehen wird, die Spitze zu brechen.

Die WRP-Führung schlug vor, diese zentristische Umgruppierung durch eine Diskussion mit all denen zu organisieren, die behaupten, auf der Grundlage des „Übergangsprograrnms“ zu stehen, aber in Wirklichkeit seine Prinzipien zurückgewiesen haben.

Der Ruf der Mehrheit des WRP-Zentralkomitees nach einer Diskussion über die Geschichte der Vierten Internationale ist vollkommen betrügerisch, weil sie schon erklärt hat, dass die Vierte Internationale gar nicht mehr existiert.

Die Mehrheit des WRP-Zentralkomitees ist eine kleinbürgerliche nationalistische Clique, die sich äußerst schnell nach rechts entwickelt. Nach der Zurückweisung der gesamten Geschichte der Vierten Internationale seit 1940 wird sie bald die Schlussfolgerung ziehen, wie andere Zentristen früher schon, dass die Vierte Internationale nie hätte gegründet werden sollen. Zwanzig Jahre nach der Spaltung von der Robertson-Gruppe, die zu dem Schluss gekommen war, die Vierte Internationale sei durch den Revisionismus zerstört worden und müsse neu aufgebaut werden, ist die Mehrheit des WRP-Zentralkomitees bei den gleichen Positionen angelangt.

Die Probleme der Vierten Internationale, besonders in der Nachkriegs-Periode, hatten ihre Ursache vor allem in der Tatsache, dass der Imperialismus mit der tödlichen Unterstützung von Stalinismus und Reformismus in der Lage war, in den hochentwickelten Ländern an der Macht zu bleiben.

Der lang hinausgezogene Nachkriegsboom, ein Produkt des bewussten Zurückweichens des Imperialismus vor der Stärke der Arbeiterklasse, bedeutete, dass der Kampf, einen Kader zu erziehen und auszubilden, unter äußerst schwierigen objektiven Bedingungen stattfand.

Aber der Trotzkismus wurde nicht zerstört. Seine Kontinuität bestand in dem erfolgreichen Kampf des IKVI gegen den pablistischen Revisionismus 1953 und 1963.

Als dieser gleiche liquidatorische Druck sich in der WRP bemerkbar machte, standen im Internationalen Komitee Kräfte auf, um dagegen zu kämpfen. Dieser Kampf stellte sicher, dass in der Spaltung mit Healy alle Errungenschaften der früheren Kämpfe weiterentwickelt wurden und die Kontinuität des IKVI erhalten blieb.

Das Zentralkomitee der SLL erklärt:

1.. Völlige Opposition gegen die Resolutionen des WRP-Zentralkomitees vom 26. Januar, die den Kampf des IKVI für die Kontinuität des Trotzkismus leugnen und die politische Autorität des IKVI zurückweisen.

2. Das Internationale Komitee der Vierten Internationale ist die geschichtlich herausgebildete Führung der Weltpartei der Sozialistischen Revolution. Außerhalb des IKVI und seiner Sektionen „existiert auf unserem Planeten keine einzige revolutionäre Tendenz, die dieses Namens würdig wäre.“

3. Volle Unterstützung für eine gründliche Diskussion der Geschichte und Prinzipien der trotzkistischen Bewegung, um ihren Kader neu zu bewaffnen, aber völlige Opposition gegen eine Diskussion darüber, ob das IKVI existiert.

Das Zentralkomitee der SLL ruft das IKVI auf, die zwölf Mitglieder des Zentrakomitees der WRP, die für die Resolutionen vom 26. Januar gestimmt haben, auf dem nächsten Weltkongress aus seinen Reihen auszuschließen.