Resolution der Workers Revolutionary Party (Slaughter- Banda)
1. März 1986
1. Die Workers Revolutionary Party appelliert an Trotzkisten auf der ganzen Welt, ihren Kampf gegen den Healyismus und für den Aufbau der Vierten Internationale zu unterstützen.
Wir erklären unsere Entschlossenheit, eine internationale, revolutionäre Führung auf der Grundlage der ersten vier Kongresse der Kommunistischen Internationale, der permanenten Revolution, des Kampfs der Internationalen Linken Opposition, des Übergangsprogramms und der anderen Gründungsdokumente der Vierten Internationale aufzubauen.
Wir werden in eine umfassende Diskussion mit all denen eintreten, die international auf diesen programmatischen Grundlagen stehen. Diese Diskussion wird sich mit allen theoretischen, historischen und politischen Problemen befassen, mit denen die Trotzkisten auf der ganzen Welt konfrontiert sind.
Wir glauben fest daran, dass die wesentliche Vorbedingung für den Aufbau der Vierten Internationale eine gründliche Überprüfung ihrer Geschichte ist. Die WRP wird in diesem Sinne auf eine internationale Vorkonferenz hinarbeiten, die noch 1986 stattfinden soll.
2. Die Workers Revolutionary Party erklärt, dass das Internationale Komitee der Vierten Internationale (IKVI) nicht die Kontinuität der von Leo Trotzki 1938 gegründeten Vierten Internationale darstellt.
Das IKVI setzt die Politik des Healyismus fort und ist ein Hindernis bei der Aufgabe, die Vierte Internationale aufzubauen.
Die WRP weist die Traditionen des IKVI als antikommunistisch zurück und betrachtet ihren Anspruch, Weltpartei der sozialistischen Revolution zu sein, ohne Basis in der Realität.
Der Charakter des IKVI ist in den drei Hauptaspekten seiner internationalen Arbeit enthüllt.
Erstens: Healys sogenanntes „Kadertraining“, das in Wirklichkeit einen systematischen Angriff auf die ideologischen Grundlagen des Marxismus darstellte. Praktisch bestand es in der moralischen, politischen, theoretischen, persönlichen und physischen Vernichtung der Kader der Bewegung in Großbritannien und international.
Zweitens: Opportunistische Beziehungen mit nationalen bürgerlichen Regimen im Nahen Osten, die ein Aufgeben der permanenten Revolution in der Praxis bedeuteten.
Dies führte zur Unterstützung für die Ermordung von 2l Kommunisten im Irak durch das Regime von Saddam Hussein, zur Charakterisierung des libyschen Regimes als sozialistisch und der iranischen Revolution als dem größten Schlag gegen den Weltimperialismus seit der russischen Revolution von 1917.
Drittens: Die falsche Anschuldigung gegen den verstorbenen Joseph Hansen und gegen George Novack von der Socialist Workers Party der USA, sie seien GPU-FBI-Agenten, im Rahmen der betrügerischen Untersuchung von Healy, Mitchell und North mit dem Titel Sicherheit und die Vierte Internationale.
Das wird vor den US-Gerichten durch den Gelfand-Prozess fortgesetzt, in dem die kapitalistischen Gerichte aufgefordert werden, darüber zu entscheiden, wer Mitglied der SWP ist, einer politischen Organisation der Arbeiterklasse.
Die Weigerung der WRP, sich dem IKVI unterzuordnen, ist nicht eine Zurückweisung des demokratischen Zentralismus, sondern beruht auf unserer Zurückweisung des IKVI als reaktionär und antitrotzkistisch, und wir fordern seine sofortige Auflösung.
Die Disziplin des IKVI hat nichts mit dem demokratischen Zentralismus von Lenin und Trotzki zu tun, sondern ist ein Mittel, Healys IKVI ohne Healy aufrechtzuerhalten.
Die Mitgliedschaft der WRP wird sich Healys IKVI ebenso wenig unterordnen, wie sie sich Healys Politischem Komitee untergeordnet hat. Wir brechen somit alle organisatorischen Verbindungen mit dem IKVI und seinen nationalen Sektionen ab.
3. Im Oktober 1985 entwickelte sich in der WRP eine bewusst herbeigeführte Explosion, die zum Ausschluss von T. G. Healy führte, einem Führer der trotzkistischen Bewegung seit mehr als 40 Jahren und des IKVI seit seiner Bildung 1953.
Healy wurde wegen des sexuellen und physischen Missbrauchs von Parteimitgliedern und der Verleumdung des nationalen Sekretärs der Workers League, Dave North, als CIA-Agenten, ausgeschlossen. Das führte zu einer Spaltung mit der Healy- und Torrence-Gruppe in der WRP und der griechischen und spanischen Sektion des IKVI über die Frage der revolutionären Moral.
Diese Gruppe wies die revolutionäre Moral und die Notwendigkeit für kommunistische Beziehungen innerhalb der trotzkistischen Bewegung zurück. Sie verteidigten lieber Healys Korruption, als sich mit dem moralischen, politischen, theoretischen und organisatorischen Bankrott der WRP und ihrer Führung zu konfrontieren.
Hinter dieser Spaltung lagen tiefe ideologische Differenzen. Ihre Verteidigung des Vergewaltigers Healy enthüllte einen tiefsitzenden Antikommunismus, der eine Manifestation der degenerierten Ideologie der Bourgeoisie war.
Die WRP war eine Organisation, die nicht revolutionär war. Unser Programm beinhaltete eine opportunistische Anpassung an Teile der reformistischen Arbeiter- und Gewerkschaftsbürokratie in Großbritannien und die nationalen bürgerlichen Regime des Nahen Ostens. Dieser Opportunismus wurde mit ultra-linken Phrasen abgedeckt.
Die theoretische Arbeit der WRP ignorierte die politische Ökonomie und den historischen Materialismus und konzentrierte sich auf Healys subjektiv idealistische Philosophie. Sie war, im Gegensatz zu Healys Beteuerung, nicht eine Partei gegründet auf revolutionärer Theorie, sondern beruhte in der Praxis auf einem eingefleischten, antitheoretischen Standpunkt.
Die Beziehungen innerhalb der WRP waren antikommunistisch und korrupt. Healys Regime attackierte und zerstörte die Kader der Partei. Den Beziehungen mit der Arbeiterklasse mangelte es an revolutionärer Moral. Unsere Organisation ruhte auf reaktionärem, anti-theoretischem Aktivismus und war finanziell am Ende.
4. Der Ausschluss von Healy und die Spaltung mit der Healy-Torrance-Gruppe stürzten die alte Parteiführung; ein Teil davon stellte sich gegen Healy und half, seine Clique zu besiegen. Das machte das Ausmaß der Krise in der Partei offen.
Durch die Zerstörung von Healys Apparat entstanden die Bedingungen für eine ernsthafte Neueinschätzung der Geschichte und des Charakters der WRP und des IKVI. Die Führer des IKVI versuchten die Krise in der Führung der WRP zu benutzen, um diese Diskussion zu verhindern und unter ihrer Kontrolle zu halten.
Die Führer des IKVI wiesen die Frage der revolutionären Moral als eine Ablenkung zurück und versuchten den „Internationalismus“ als die Hauptfrage hinzustellen. Sie definierten diejenigen als „Internationalisten“, die für das IKVI seien.
Jeden, der gegen das IKVI war, brandmarkten sie als nationalen Chauvinisten. Das hat nichts mit dem revolutionären Internationalismus des Proletariats zu tun.
Diese Führer konnten der Neueinschätzung der Geschichte der Bewegung nicht ins Gesicht sehen und versuchten, jede ernsthafte Diskussion zu unterdrücken. Das In-Frage-Stellen des Charakters des IKVI führte zum In-Frage-Stellen der zweifelhaften Untersuchung, die von Healy, Mitchell und North im Auftrag der WRP und des IKVI durchgeführt und betrügerisch Sicherheit und die Vierte Internationale genannt wurde.
Die Führer des IKVI zogen es vor, falsche Anschuldigungen gegen die gegenwärtige Führung der WRP zu erheben und sie für Healys Verbrechen verantwortlich zu machen, anstatt dem wirklichen politischen Bankrott dieser Untersuchung und des IKVI als Ganzem ins Gesicht zu sehen.
Sie suspendierten die WRP ohne schriftliche Anklage, die hätte beantwortet werden können, auf der Grundlage eines Zwischenberichts einer statutenwidrigen Kommission des Internationalen Komitees.
Dieser betrügerische Bericht wurde erst nach der Abstimmung über die Suspendierung schriftlich vorgelegt. Der Bericht war eine Abdeckung der Rolle der Führer des IKVI und eine Vorbereitung darauf, die Anti-Healy-Führung der WRP bürokratisch zu entfernen.
Das Zentralkomitee der WRP wies den Bericht und die Suspendierung zurück, und nahm den Kampf für eine internationale Diskussion über den Charakter des IKVI und aller seiner Sektionen, darunter der WRP, auf.
Weiterhin rief das Zentralkomitee der WRP zu einer internen Neueinschätzung von Sicherheit und die Vierte Internationale auf und wies die Neu-Registrierung der Mitgliedschaft der WRP auf der Grundlage der Unterordnung unter das IKVI als statutenwidrig und als einen Angriff auf die Rechte der Parteimitglieder zurück. Die Führer des IKVI antworteten darauf, indem sie eine Spaltung in der WRP organisierten.
5. Die Hyland-Short Gruppe bildete in der WRP eine Fraktion auf der Grundlage, dass die Frage der revolutionären Moral eine Ablenkung sei. Sie handelte als Agenten des IKVI in der WRP und nannten jeden, der gegen sie war, einen Liquidationisten.
Sie setzten sich für die Fortführung der täglichen News Line ein und lehnten es ab, sich mit der wirklichen Situation der Partei zu konfrontieren. Das enthüllte ihr Versagen, von dem reaktionären Aktivismus von Healy und Torrance zu brechen.
Diese Gruppe verteidigte das IKVI und bezeichnete Sicherheit und die Vierte Internationale als eine große Errungenschaft für den Trotzkismus. Sie setzten die antitheoretische Haltung des Healyismus fort und begannen eine Hexenjagd gegen Intellektuelle in Partei.
Der wirkliche Charakter dieser Gruppe zeigte sich in ihrem antikommunistischen Verhalten. Sie störte Parteiversammlungen, beleidigten und bedrohten physisch Parteimitglieder, die nicht mit ihnen übereinstimmten.
Sie wiesen nicht nur in Worten, sondern auch in Taten revolutionäre Moral und kommunistische Beziehungen zurück. Sie stahlen Parteigeld und verschworen sich, Parteiautos und Grundstücke zu stehlen.
Vier Monate lang kämpfte die Anti-Healy-WRP einen Kampf gegen Angriffe an drei Fronten, die alle darauf abgerichtet waren, die WRP und ihren Kampf, ihre Geschichte und ihren Charakter neu einzuschätzen, zu zerstören.
Während die Healy-Torrance-Gruppe versuchte, den Kampf der WRP gegen den Healyismus durch die Gerichte zu zerstören, versuchten die Führer des IKVI die Diskussion im Rahmen ihrer politischen Zwangsjacke zu halten. Die Hyland-Short-Gruppe spielte dir Rolle, die Diskussion durch ihr antikommunistisches Verhalten innerhalb der WRP zu stören.
6. Die WRP weist die Einschätzung des IKVI zurück, dass die Spaltungen in unseren Reihen über die Frage des Internationalismus stattgefunden hätten. Die Spaltung mit dem IKVI entwickelte sich aus dem Ausschluss von Healy und geht über die Frage der revolutionären Moral.
Die Tiefe der ideologischen Differenzen zwischen der WRP und dem IKVI wird durch die Tatsache enthüllt, dass die Führer des IKVI die revolutionäre Moral als eine Ablenkung von den wirklichen Fragen zurückweisen. Revolutionäre Moral ist die zentrale Frage.
Die WRP denkt, dass diese ideologischen Differenzen grundlegend sind. Wir behaupten, dass die Errichtung des Sozialismus die kritische Aneignung aller kulturellen Errungenschaften der bürgerlichen Gesellschaft durch die Arbeiterklasse erfordert, sowohl der materiellen, wie der ideologischen.
Die Entwicklung der kapitalistischen Weltwirtschaft hat schon seit langem die ökonomischen Voraussetzungen für den Sozialismus geschaffen. Die Errichtung des Sozialismus erfordert die Enteignung der kapitalistischen Klasse und den gesellschaftlichen Besitz der Produktionsmittel.
Das kann nur durch die sozialistische Revolution erreicht werden, in der die Arbeiterklasse die kapitalistische Klasse und ihren Staat stürzt und sich selbst als die herrschende Klasse der Gesellschaft etabliert.
Die ideologische Voraussetzung für die sozialistische Revolution ist die Entwicklung des Marxismus als der Ideologie der Arbeiterklasse, und das kann nur durch den Aufbau einer revolutionären Partei an der Spitze der Arbeiterklasse erreicht werden.
Der Marxismus entsprang aus und wird ständig entwickelt durch die kritische Aneignung aller positiven ideologischen Entwicklungen der Bourgeoisie.
Wir glauben deshalb, dass eine wirkliche Entwicklung der politischen Ökonomie, des historischen Materialismus und des dialektischen Materialismus als der theoretischen Grundlagen des Marxismus entscheidend für den Aufbau einer revolutionären Führung auf der ganzen Welt ist.
Nur vom Standpunkt der wissenschaftlichen Weltanschauung des Marxismus aus ist es möglich, das Programm, die Perspektiven, die Strategie und die Taktik der revolutionären Partei der Arbeiterklasse zu entwickeln.
7. Die WRP weist die Resolution des Zentralkomitees der Workers League vom 27. Januar zurück. Bemerkungen über die Mitgliedschaft der WRP als „desorientierte Kleinbürger“, „ein wildgewordenes Kleinbürgerpack“ und über den achten Kongress der Partei als „eine betrügerische Konferenz voller Antitrotzkisten“ zeigen ihre Verachtung für die Mitgliedschaft der WRP.
Nachdem es ihnen nicht gelungen war, in der WRP eine Mehrheit für die Fortführung des IKVI zu gewinnen, haben sie gespalten, um den Gelfand-Prozess zu verteidigen.
Die WRP verspricht, eine umfassende Untersuchung der Umstände der sogenannten Untersuchung Sicherheit und die Vierte Internationale durchzuführen.
Diese wurde von der WRP, besonders von Healy und Mitchell mit der Unterstützung von North von der amerikanischen Workers League initiiert. Die Verleumdungskampagne gegen den verstorbenen Joseph Hansen, gegen George Novack und die jetzige Führung der SWP in den USA führte zu dem Gelfand-Prozess.
Durch den Prozess versucht Gelfand, mithilfe des Gerichts sein Recht auf Mitgliedschaft in der SWP durchzusetzen. Im Zentrum dieses Prozesses steht die Behauptung, dass die gesamte Führung der SWP aus FBI-Agenten besteht. Diese Kampagne ist eine Ablenkung von der Diskussion der politischen Differenzen mit der SWP.
Während die WRP in keiner Weise die politische Linie der SWP billigt, sind wir doch gegen den Einsatz von kapitalistischen Gerichten gegen politische Organisationen der Arbeiterklasse. Der Gelfand-Prozess ist ein gefährlicher Präzedenzfall, und wir verteidigen das Recht der SWP über ihre Mitgliedschaft selbst zu bestimmen.
Die WRP ruft die Workers League auf, sich aus dem Gelfand-Prozess zurückzuziehen und sich mit der SWP außergerichtlich über die Gerichtskosten zu einigen. Die WRP würde jede Anstrengung unternehmen, um dabei behilflich zu sein.