Studierendenparlament der Humboldt-Universität gedenkt der Opfer des Vernichtungskriegs

Das Studierendenparlament (StuPa) der Humboldt-Universität Berlin hat zum Gedenken an den deutschen Überfall auf die Sowjetunion vor 80 Jahren und den Kampf gegen Militarismus und Faschismus eine Erklärung veröffentlicht. Auf Antrag der International Youth and Students for Social Equality (IYSSE) verabschiedete das StuPa am Dienstagabend die folgende Resolution:

Das Studierendenparlament gedenkt der Dutzenden Millionen Opfer des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion, der heute vor 80 Jahren begann. Der Krieg war von Anfang an als Vernichtungskrieg geführt worden und ist das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Etwa 27 Millionen Menschen in der Sowjetunion verloren ihr Leben und mindestens sechs Millionen jüdische Menschen wurden im Holocaust industriell ermordet.

Gerade weil der Massenmord im Generalplan Ost mit ausgearbeitet und der Nationalsozialismus allgemein durch diese Universität unterstützt und wissenschaftlich untermauert wurde, kommt uns eine besondere Verantwortung zu, das Gedenken zu wahren und der Verharmlosung dieser Verbrechen entgegenzutreten.

Jede Geschichtsfälschung, die versucht, diese Tatsachen zu leugnen, den Nationalsozialismus zu relativieren oder die Folgen dieses Angriffskriegs der Sowjetunion anzulasten, lehnen wir ab und verurteilen alle aktuellen Bemühungen, einem neuen Faschismus und Militarismus den Weg und neue Kriege vorzubereiten. Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!

An der Friedrich-Wilhelms-Universität – der heutigen Humboldt-Universität (HU) – hatten Wissenschaftler um den Agrarwissenschaftler Konrad Meyer im Nationalsozialismus einen maßgeblichen Anteil an den Plänen zur Vernichtung der slawischen Bevölkerung gehabt. Meyer selbst war ab 1940 in der Planungsabteilung des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums (RKF) hauptverantwortlich für die Ausarbeitung des Generalplans Ost.

„Mit dieser Resolution setzt das Studierendenparlament ein wichtiges Zeichen“, erklärte Sven Wurm, Sprecher der IYSSE an der HU. „Heute wird an dieser Universität von Professor Baberowski behauptet, dass nicht die Nazi-Agressoren, sondern das Opfer – die Sowjetunion – für die Methoden des Vernichtungskriegs und die Hungerpolitik verantwortlich seien. Der Professor behauptet, dass die Bolschewiki schon 1918 einen Vernichtungskrieg geführt hätten und Hitler ‚nicht grausam‘ gewesen sei. Diese Geschichtslügen dienen dazu, neue Verbrechen des deutschen Imperialismus vorzubereiten. Das werden wir nicht zulassen.“

Die IYSSE hatten im Rahmen des diesjährigen Wahlkampfs zum Studierendenparlament am Montag zu einer Online-Versammlung geladen, auf der sie die Bedeutung des Kampfs gegen die historischen Fälschungen erläuterten und den Kampf gegen Krieg und Faschismus mit einer sozialistischen Perspektive verbanden.

Unterstützt unseren Wahlkampf und baut die IYSSE an der HU auf! Stimmt noch heute per Briefwahl für uns ab (Liste 14) oder nehmt am 29. Juni an der Urnenwahl teil! Die Liste der Wahllokale könnt Ihr, sobald sie feststehen, unter www.iysse.de abrufen.

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