Am 14. November feierten Mitglieder der Socialist Equality Party (SEP), der srilankischen Sektion des Internationalen Komitees der Vierten Internationale (IKVI), den 80. Geburtstag des Genossen K. Ratnayake. Die Feier fand in seinem Haus in Piliyandala, einem Vorort von Colombo, statt.
Ratnayake hat sein gesamtes Erwachsenenleben bisher, rund sechzig Jahre, dem Kampf für die sozialistische Emanzipation der Arbeiterklasse und der unterdrückten Massen gewidmet. Trotz seines fortgeschrittenen Alters und bestimmter gesundheitlicher Probleme spielt er weiterhin in der SEP eine zentrale Rolle.
Ratnayake war 1968 Gründungsmitglied der Revolutionary Communist League (RCL), der Vorgängerorganisation der SEP, nachdem er als Student an der Universität Peradeniya politisch aktiv geworden war. Von 1968 bis 1971 war er Sekretär der Jugendorganisation der RCL, der Revolutionary Communist Youth.
1972 wurde Ratnayake Redakteur des RCL-Organs Kamkaru Mawatha (Arbeiterweg) und dessen tamilischer Ausgabe Tholilalar Pathai, eine Funktion, die er jahrzehntelang innehatte. Als 1998 die World Socialist Web Site (WSWS) gegründet wurde, wurde Ratnayake zum nationalen Redakteur der SEP (Sri Lanka) gewählt, eine Position, die er – eine bemerkenswerte Leistung – auch heute noch innehat.
Ratnayake arbeitete eng mit den legendären trotzkistischen Führern Keerthi Balasuriya und Wije Dias zusammen: Balasuriya war Generalsekretär der RCL seit ihrer Gründung bis zu seinem Tod im Jahr 1987 gewesen. Und Wije Dias, der ihm als Nachfolger im Amt des Generalsekretärs folgte, leitete die SEP bis Mitte letzten Jahres, als er selbst im Juli 2022 starb. Auch Nanda Wickremesinghe, ein weiteres führendes Gründungsmitglied der RCL/SEP, besuchte trotz seines schlechten Gesundheitszustands die Feier in Ratnayakes Haus, um ihm persönlich zum Geburtstag zu gratulieren.
Ratnayake war auch eine führende Persönlichkeit in der Gewerkschaft der Zentralbankangestellten, der Central Bank Employees Union. Gemeinsam mit seiner geliebten Frau Jerani und anderen Genossen führte er in dieser Gewerkschaft einen prinzipienfesten Kampf für den internationalen Sozialismus. Jerani und er waren unter den Dutzenden von Angestellten der Zentralbank, die zusammen mit 100.000 Beschäftigten des öffentlichen Sektors entlassen wurden, als die Regierung von Präsident J.R. Jayawardene im Jahr 1980 einen Generalstreik niederschlug.
Bei den schrecklichen antitamilischen Pogromen im Juli 1983, die die Regierung Jayawardene angezettelt hatte, wurde Ratnayakes Haus von rassistischen Schlägern niedergebrannt. Im vergangenen Jahr verlor Ratnayake auf tragische Weise seine Frau und Lebensgefährtin Jerani, die ein Leben lang Mitglied der SEP war.
An Ratnayakes Geburtstagsfeier nahmen mehrere SEP-Genossen teil, unter ihnen auch Generalsekretär Deepal Jayasekera. Die Gratulanten wiesen nicht nur auf Ratnayakes immensen Beitrag zum Trotzkismus hin, sondern auch auf seine Entschlossenheit, seinen Mut und andere große persönliche Qualitäten, die sich in seinem Lebenswerk zeigen.
Grußworte einer Reihe von Genossen, die IKVI-Sektionen in aller Welt vertreten, wurden verlesen, unter anderem von David North, dem Redaktionsleiter der internationalen WSWS und Vorsitzenden der SEP (USA). (Norths Grußworte können hier gelesen werden).
Zunächst dankte SEP-Generalsekretär Jayasekera der Tochter und dem Sohn Ratnayakes, Vanaja und Jayan, für das Ausrichten der Feier. Dann berichtete er, wie er 1987 erstmals im Rahmen der Arbeit für die Zeitung Kamkaru Mawatha kennengelernt hatte. „Ich hatte dann das Privileg, unter seiner Leitung eng mit ihm zusammenzuarbeiten, seit ich 1990 nach Colombo gerufen worden war, um in der Redaktion mitzuarbeiten“, sagte Jayasekera.
Weitere Genossinnen und Genossen, die in kurzen Beiträgen an ihre politischen Erfahrungen mit Ratnayake erinnerten, waren: Maweekubura Kiribanda, Nanda Wickremesinghe, Sakuntha Hirimuthugoda, Saman Gunadasa, W.A. Sunil, Wilani Peiris, Pani Wijesiriwardena und Wasantha Rupasinghe.
Als Ratnayake selbst sprach, erklärte er am Ende seiner Rede: „Wenn ich einen Beitrag zur Partei geleistet habe, wie die Genossinnen und Genossen hier erklärt haben, dann war ich dazu in der Lage, weil es Teil der Beiträge aller Parteigenossen war.“ Er erinnerte an die Zeit der Gründung der RCL, und wie er damals eng mit Keerthi Balasuriya, Wije Dias, Wickremesinghe und mehreren anderen zusammengearbeitet hatte. Ratnayake fuhr fort:
Im Rahmen des Kampfs des IK zur Verteidigung des Trotzkismus gegen den pablistischen Revisionismus seit 1953 widmete unsere Weltpartei der opportunistischen Abkehr der Lanka Sama Samaja Party (LSSP) besondere Aufmerksamkeit. Das IK intervenierte gegen den historischen Verrat der LSSP im Jahr 1964, als diese der bürgerlichen Koalitionsregierung der Sri Lanka Freedom Party (SLFP) beitrat. Das IK intervenierte in den Krisen der LSSP(R), einer Fraktion, die sich in Opposition zur LSSP-Führung gebildet hatte. Diese Fraktion löste sich jedoch nicht von der national-opportunistischen Politik des Pablismus, die zum Verrat von 1964 geführt hatte.
Wir wurden von Elementen wie dem Pablo-Veteranen V. Karalasingham unter Druck gesetzt, in die LSSP einzutreten. Die politische Intervention des IK half uns jedoch, diesem Druck zu widerstehen und uns zusammenzuschließen, um die Partei aufzubauen.
Fünfundfünfzig Jahre sind seit der Gründung der srilankischen IK-Sektion vergangen. Wir haben zahlreiche Kämpfe der Arbeiterklasse in Sri Lanka und international miterlebt. Unsere Genossinnen und Genossen waren mit Unterdrückung und Gewalt konfrontiert, die von aufeinanderfolgenden Regierungen, der Polizei, dem Militär und den Schlägern der kapitalistischen Parteien entfesselt wurden, aber wir haben diese Partei innerhalb der Arbeiterklasse aufgebaut.“
Ratnayake schloss seine Ausführungen mit einigen Worten zu der entscheidenden Phase der heutigen globalen Krise, in der die imperialistischen Mächte, allen voran die USA, auf einen neuen Weltkrieg zusteuern. Er erklärte: „Die wichtigste Entwicklung ist der Anstieg des internationalen Klassenkampfs. Die Aufgabe, die wir, zusammen mit unseren Schwesterparteien im IK, zu schultern haben, ist der Aufbau der SEP als Massenpartei. Wir müssen die revolutionäre Führung aufbauen, die notwendig ist, um die Arbeiterklasse an die Macht zu bringen.“
David North wies in seinen Glückwünschen darauf hin, dass Ratnayakes sechzig Jahre langes politisches Leben „untrennbar mit dem Kampf für den Trotzkismus, der Verteidigung des Internationalen Komitees und dem Aufbau der Vierten Internationale als Weltpartei der sozialistischen Revolution verbunden“ war.
Er erinnerte an die entscheidende Rolle, die Ratnayake bei der Gründung der RCL im Jahr 1968 gespielt hatte. North wies darauf hin, was für eine Mammuth-Aufgabe dieser lebenslange Kampf für den Trotzkismus war, und er sagte:
Aber was in der nur kurzen Zusammenfassung deiner jahrzehntelangen revolutionären Tätigkeit hervorgehoben werden muss, ist deine politische Widerstandsfähigkeit, dein Engagement für das politische Programm und die Prinzipien und den unbeirrbaren persönlichen Mut, den du verkörperst. Von all dem hängt der Kampf für den Sozialismus ab. Und zu diesen Qualitäten muss man, wie alle deine Genossen und Mitstreiter in der srilankischen SEP, der WSWS-Redaktion und dem Internationalen Komitee bezeugen können, eine außergewöhnliche Fähigkeit zu anhaltender harter Arbeit hinzufügen.
Chris Marsden, der nationale Sekretär der SEP (Großbritannien), beschrieb Ratnayake als „geduldigen, nachdenklichen Genossen, dessen Herangehensweise an Politik und die Entwicklung von Perspektive und Programm von höchster Ernsthaftigkeit“ geprägt sei. Er schloss mit der Bemerkung: „Genossen wie dir ist es zu verdanken, dass es in Sri Lanka eine Partei und einen Kader gibt, die der Arbeiterklasse eine revolutionäre Orientierung und Führung geben können, und deren Erfahrung bei der Entwicklung einer Perspektive, die sich auf die Theorie der Permanenten Revolution gründet, ein wesentliches Element für die Entwicklung des IKVI auf dem indischen Subkontinent und auf der ganzen Welt darstellt.“
Im Namen der SEP (Australien) schrieben der WSWS-Herausgeber Peter Symonds und die nationale Sekretärin Cheryl Crisp: „Du kannst mit Genugtuung feststellen, dass du einen enormen Beitrag zur Entwicklung der SEP in Sri Lanka und, allgemeiner, zum Aufbau des Internationalen Komitees der Vierten Internationale geleistet hast.“
Die beiden erinnerten sich: „Genossen von hier haben die Gastfreundschaft immer geschätzt, die du und deine Frau Jerani uns erwiesen haben. Ihr Tod im letzten Jahr ist ein schrecklicher Verlust für dich und deine Kinder Jayan und Vanaja. Du bist ein sehr kultivierter Mann mit breit gefächerten Interessen und Kenntnissen und einem hintersinnigen Humor.“
In der australischen SEP arbeitet Richard Phillips eng mit Ratnayake zusammen. Phillips würdigte Ratnayakes „außergewöhnlichen, lebenslangen Kampf für die sozialistischen und internationalistischen IKVI-Perspektiven. Er hat zahllose Arbeiter und junge Menschen beeinflusst und sie für den Trotzkismus und seine revolutionären und internationalistischen Prinzipien gewonnen.“
Christoph Vandreier von der SGP (Deutschland) erklärte: „In allen internationalen Diskussionen, an denen wir gemeinsam teilgenommen haben, waren deine durchdachten und prägnanten Beiträge für die Entwicklung unserer internationalen Perspektive wesentlich.“
Alex Lantier von der PES (Frankreich) schrieb: „Die starke Entwicklung, die du im Kampf gegen den kommunalen Krieg in Sri Lanka, den tamilischen Nationalismus und den indisch-lankischen Pakt gemacht hast, war für den Aufbau unserer Partei in Frankreich von entscheidender Bedeutung. Wichtige Genossen, die eine führende Rolle bei der Gründung der Parti de l'égalité socialiste spielten, wurden durch den großen Kampf gewonnen, den du, Keerthi und Wije für den Sozialismus und gegen die Anpassung der WRP an den indischen bürgerlichen Nationalismus, Stalinismus und Pablismus geführt habt.“
Nick Beams von der SEP (Australien) schrieb: „Das Programm baut die Partei auf. Das ist die Grundlage für unsere Analyse. Aber das Programm erfordert Kämpfer für das Programm. Und im Laufe deines Lebens warst du einer der standhaftesten und unnachgiebigsten Kämpfer für das Programm des Trotzkismus.“
Keith Jones bemerkte im Namen der kanadischen Sektion des IKVI: „Du bist ein unerbittlicher Kämpfer für die politische Unabhängigkeit und Hegemonie der Arbeiterklasse und das Programm der sozialistischen Weltrevolution.“ Er fügte hinzu: „Deine Fähigkeit zur Selbstaufopferung ist bekannt. Oft, zu oft, hast du dich geistig und körperlich verausgabt und bist bis spät in die Nacht aufgeblieben, um sicherzustellen, dass die WSWS eine marxistische Einschätzung des Klassenkampfs in Sri Lanka und Südasien hat und dass die Arbeiterklasse eine revolutionäre Perspektive und Orientierung erhält.“
Gnana, stellvertretender nationaler Sekretär der PES in Frankreich, sagte in seinen Grußworten: „Der Verrat der LSSP, der Bürgerkrieg, die Angriffe von Killern der JVP, die wiederholten Schikanen der Regierung und des Militärs und die Einschüchterung durch tamilische Nationalisten haben dich nicht abschrecken können. Du hast nie geschwankt. Sehr entschlossene trotzkistische Führer, die Führung der RCL/SEP, der du angehörst, sind uns ein Beispiel für außerordentliche politische Stärke.“