David North lectures at the Moscow Historical Archival Institute
In November 1989, David North, the national secretary of the Workers League, travelled to the Soviet Union on behalf of the International Committee of the Fourth International.
Am 26. Dezember 1991 wurde die Sowjetunion, die aus der sozialistischen Revolution vom Oktober 1917 hervorgegangen war, von der stalinistischen Bürokratie formell aufgelöst.
Die trotzkistische Bewegung, die im Internationalen Komitee der Vierten Internationale organisiert ist, war damals die einzige politische Strömung, die von den Ereignissen in der UdSSR nicht überrascht wurde. Auf der Grundlage von Leo Trotzkis Analyse der konterrevolutionären Rolle des Stalinismus lieferte das IKVI von Anfang an eine außerordentlich vorausschauende Analyse der Krise der stalinistischen Regime. Die trotzkistische Bewegung griff dann selbst nachdrücklich in die Entwicklung in Osteuropa und der Sowjetunion ein. Sie kämpfte dafür, dass die Errungenschaften der Oktoberrevolution in einer politischen Revolution der Arbeiterklasse gegen die Bürokratie verteidigt werden, sowie für die internationale Ausdehnung der Revolution als einzige Alternative zur Restauration des Kapitalismus.
Das IKVI entwickelte diese Arbeit auf der Grundlage der politischen und theoretischen Errungenschaften, die nach der Spaltung mit den nationalen Opportunisten der britischen Workers Revolutionary Party (WRP) in den Jahren 1985-1986 gemacht wurden. Der Ausschluss der Pablisten aus der Vierten Internationale bildete die Grundlage für eine Renaissance des Marxismus innerhalb des IKVI.
Auf dieser Seite finden unsere Leser die wichtigsten Dokumente dieser Intervention. Diese einzigartige Bilanz zeugt von der Stärke der trotzkistischen Perspektive und der marxistischen Analyse. Drei Jahrzehnte später, in einer neuen Periode sozialer und politischer Umwälzungen, werden die Dokumente dazu beitragen, neue Generationen von Revolutionären mit dem Marxismus und den Lehren aus den bedeutendsten Erfahrungen der Arbeiterklasse im 20. Jahrhundert politisch zu bewaffnen.
Zu einem großen Teil sind die Dokumente hier in englischer Sprache veröffentlicht. Wir werden alle englischsprachigen Reden, Artikel und Erklärungen auf dieser Seite zeitnah auch auf Deutsch publizieren.
Als Michail Gorbatschow, der Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, im Jahr 1985 die Politik der „Perestroika“ (dt. „Umgestaltung“ oder „Umstrukturierung“) verkündete, wurde dies von beinahe der gesamten kleinbürgerlichen Linken als ein Schritt der stalinistischen Bürokratie hin zu einer „Selbstreform“ und zum wirklichen Sozialismus begrüßt.
Das IKVI kam zu einem völlig anderen Schluss: Auf der Grundlage von Trotzkis Analyse des Wesens der Sowjetunion und der konterrevolutionären Rolle des Stalinismus erkannte das IKVI, dass die Bürokratie mit der Perestroika die umfassende Restauration des Kapitalismus vorbereitete.
Diese Erklärung des Internationalen Komitees der Vierten Internationale gibt eine marxistische Analyse und prinzipielle trotzkistische Position zu Gorbatschows viel gepriesener Perestroika in der Sowjetunion. Sie ist auf Deutsch in der Zeitschrift Vierte Internationale, Jg. 14, Nr. 2, erschienen und hier erhältlich.
Gorbatschow, der 1950 der KP beitrat, war dreieinhalb Jahrzehnte lang ein treuer Diener der sowjetischen Bürokratie. Er vollendete den Verrat der parasitären Schicht, die sich über die sowjetische Arbeiterklasse erhoben und von ihr schmarotzt hatte: Er orchestrierte die Restauration des Kapitalismus in der UdSSR und ihre Zersplitterung in mehr als ein Dutzend Einzelstaaten.
In dieser Rede von 1987, die anlässlich des 47. Jahrestags der Ermordung von Leo Trotzki gehalten wurde, gibt David North einen Überblick über die Geschichte von Trotzkis Kampf gegen die stalinistische Bürokratie in der Sowjetunion.
Dieser Bericht enthält eine sorgfältige Analyse darüber, wie die „Reformen“ der Perestroika die wirtschaftlichen und sozialen Grundlagen des Sowjetstaats untergraben haben. Er ist auf Deutsch in der Zeitschrift Vierte Internationale, Jg. 15, Nr. 1, erschienen und hier erhältlich.
David Norths Rede zum 1. Mai 1988 gibt einen Überblick über die Geschichte und die Bedeutung des Kampfs der marxistischen Bewegung für den Internationalismus. Sie ist auf Deutsch in der Zeitschrift Vierte Internationale, Jg. 15, Nr. 2, erschienen und hier erhältlich.
Diese Erklärung wurde als Reaktion auf das vierte Gipfeltreffen zwischen Reagan und Gorbatschow in Moskau im Mai 1988 verfasst. Darin wird gewarnt, dass der Vertrag zur Abschaffung der nuklearen Mittelstreckenwaffen (INF) nicht dazu beitragen werden, einen nuklearen Holocaust zu verhindern. Dieser Text ist auf Deutsch in der Zeitschrift Vierte Internationale, Jg. 15, Nr. 2, erschienen und hier erhältlich.
IIm Juni 1988 rehabilitierte der Oberste Gerichtshof der Sowjetunion viele der Hauptangeklagten der Moskauer Prozesse, darunter Sinowjew, Kamenew, Radek und Pjatakow. Das Urteil habe die „politische Legitimität des Stalinismus“ zerschlagen, schreibt David North. Der Stalinismus werde für immer als Urheber der schrecklichsten Verbrechen gegen die Arbeiterklasse und den Marxismus in Erinnerung bleiben. Dieser Text ist auf Deutsch in der Zeitschrift Vierte Internationale, Jg. 15, Nr. 2, erschienen und hier erhältlich.
Sinowjew und Kamenjew wurden zwar 1988 rehabilitiert, doch nicht der Hauptangeklagte der Prozesse, Leo Trotzki. Dieser Text ist auf Deutsch in der Zeitschrift Vierte Internationale, Jg. 15, Nr. 2, erschienen und hiererhältlich.
Das Urteil bestätigte, was die trotzkistische Bewegung immer erklärt hatte: Sinowjew und Kamenjew und alle anderen Führer der Oktoberrevolution, die vor Gericht gestellt und hingerichtet wurden, waren unschuldig. Dieser Text ist auf Deutsch in der Zeitschrift Vierte Internationale, Jg. 15, Nr. 3–4, erschienen und hier erhältlich.
Diese Abschnitte aus der Perspektivresolution des IKVI von 1988 befassen sich mit der Anpassung der Pablisten an den Stalinismus und mit den historischen und wirtschaftlichen Grundlagen für den Zusammenbruch der stalinistischen Regime in Osteuropa und der UdSSR. Die gesamte Resolution ist hier auf Deutsch beim Mehring Verlag erhältlich.
Ein halbes Jahrhundert nach der Gründung der Vierten Internationale erweist sich der Trotzkismus als die unbestrittene Grundlage des gesamten historischen Programms und der Perspektive des wissenschaftlichen Sozialismus. Darin liegt die weltgeschichtliche Bedeutung der Vierten Internationale.
Die Rede von Gorbatschow vor der UNO enthüllte die unverblümte Feindschaft der Bürokratie gegenüber dem Proletariat und dem Sozialismus und bewies ihr politisches Bündnis mit dem Weltimperialismus. Der Text ist auf Deutsch in der Zeitschrift Vierte Internationale, Jg. 15, Nr. 3–4, erschienen und hier erhältlich.
Diese Aufsätze, die 1989 erstmals in Buchform veröffentlicht wurden, liefern eine umfassende und politisch verheerende Analyse der Perestroika.
Im Jahr 1989 erlitten die stalinistischen Regime in Osteuropa und der DDR einen raschen Zusammenbruch. Die hier verlinkte Seite dokumentiert die Analyse des IKVI zur Restauration des Kapitalismus in Osteuropa im Jahr 1989 sowie die umfangreiche Intervention des Bunds Sozialistischer Arbeiter (BSA), der deutschen Sektion des IKVI und Vorgängerorganisation der Sozialistischen Gleichheitspartei (SGP), in die Krise des Stalinismus in der DDR.
Im November 1989 reiste David North im Auftrag des Internationalen Komitees der Vierten Internationale in die Sowjetunion. Es war der erste offizielle Besuch eines Vertreters der trotzkistischen Bewegung seit der Vertreibung der Linken Opposition im Jahr 1927 und dem Massenmord an Trotzkisten und Sozialisten während des Großen Terrors in den 1930er Jahren.
Während seines zweiwöchigen Besuchs ist es North gelungen, mit Gewerkschaftern, Studenten und sozialistischen Aktivisten in Moskau und Leningrad zusammenzutreffen und Vorträge zu halten, die von hunderten Teilnehmern besucht wurden.
Wir veröffentlichen hier den Vortrag, den North in Moskau gehalten hat, sowie mehrere Diskussionen und Interviews mit Norths‘ Gesprächspartnern in englischer Sprache.
Die nachfolgenden Dokumente sind auf Deutsch in der Zeitschrift Vierte Internationale, Jg. 16/17 (1989/1990), erschienen und hier erhältlich.
In November 1989, David North, the national secretary of the Workers League, travelled to the Soviet Union on behalf of the International Committee of the Fourth International.
The following exchange with students took place during the trip by David North, the national secretary of the Workers League, to the Soviet Union in November, 1989.
The following discussion with a Soviet journalist took place during the trip by David North, the national secretary of the Workers League, to the Soviet Union in November, 1989.
Ein wichtiger Bestandteil der Intervention des IKVI war ein umfangreicher Briefwechsel, den David North von 1989 bis in die frühen 1990er Jahre mit Arbeitern, Jugendlichen und Intellektuellen in der UdSSR führte. Wir veröffentlichen hier eine Auswahl dieser Briefe, viele davon zum ersten Mal.
Einige der Briefe sind zudem in deutscher Sprache in der Zeitschrift Vierte Internationale, Jg. 18, Nr. 1, erschienen und hier erhältlich.
1990 gab das IKVI das Buch Verratene Revolution neu heraus, in dem Leo Trotzki die historischen und sozialen Ursprünge der sowjetischen Bürokratie wissenschaftlich analysiert. Das Vorwort von David North zur englischen Ausgabe von 1990 wurde vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Zusammenbruchs des Stalinismus verfasst, der Trotzkis Analyse von 1936 voll und ganz bestätigte. Das Buch ist hier beim Mehring Verlag erhältlich.
Die Eroberung der Sowjetunion durch Nazi-Deutschland hätte die Errungenschaften der Oktoberrevolution, das bedeutendste Ereignis der Geschichte, zunichte gemacht. Der Artikel ist auf Deutsch in der Zeitschrift Vierte Internationale, Jg. 18, Nr. 1, erschienen und hier erhältlich.
In der Nacht vom 18. auf den 19. August 1991 begann eine Fraktion der stalinistischen Bürokratie, die sich auf das Militär und den KGB stützte, einen Putsch, um die Regierung von Michail Gorbatschow zu stürzen. Der Putsch scheiterte kläglich drei Tage später, am 21. August. Das IKVI begrüßte das Scheitern des Putsches als einen weiteren Nagel im Sarg des Stalinismus, warnte jedoch:
„Die unversöhnliche Opposition der sozialistischen Arbeiterklasse gegen den Putsch der Armee und de KGB muss ihre vollständige Unabhängigkeit von den politischen Zielen der Imperialisten und deren politischen und wirtschaftlichen Agenten innerhalb der Sowjetunion bewahren. [...] Ohne die unabhängige Intervention der Arbeiterklasse auf der Grundlage eines sozialistischen Programms wird der Kollaps des Stalinismus in der Sowjetunion zu noch brutaleren Formen der Unterdrückung und sozialer Zerstörung führen. Sechs Jahrzehnte stalinistischen Terrors werden dann durch den Terror des Kapitalismus ersetzt werden.“
Nach dem Scheitern des Putsches ging die Bürokratie rasch zur endgültigen Liquidierung der UdSSR über.
Die nachfolgenden Artikel veröffentlichen wir hier auf Englisch. In deutscher Sprache sind sie in der Zeitschrift Vierte Internationale, Jg. 19, Nr. 1 erschienen und hier erhältlich.
Das Internationale Komitee der Vierten Internationale (IKVI) erkannte bereits 1985, dass Gorbatschows Politik von Glasnost und Perestroika Ausdruck des Bestrebens der stalinistischen Bürokratie war, die sowjetische Wirtschaft durch die Restauration des Kapitalismus wieder in den Weltmarkt zu integrieren.
The rapid collapse of the Stalinist coup and its explosive aftermath is a critical turning point in world history and in the development of the international working class.
The following are remarks given by David North to the Philosophical Department at Kiev University in October 1991, and the discussion which followed.
Am 16./17. November organisierte das IKVI in Berlin die Internationale Arbeiterkonferenz gegen imperialistischen Krieg und Kolonialismus. Das IK antwortete damit auf den Überfall der USA auf den Irak im Januar 1991. Die mit voller Rückendeckung der sowjetischen Bürokratie durchgeführte „Operation Desert Storm“ markierte den Beginn imperialistischer Kriege, die seit Jahrzehnten andauern. Die Beiträge und Resolutionen der Konferenz sind auf Deutsch in der Zeitschrift Vierte Internationale, Jg. 19, Nr. 1 erschienen und hier erhältlich.
Mit diesem Manifest zum 1. Mai 1991 rief das IKVI zur Berliner Arbeiterkonferenz auf. Es wurde in 18 Sprachen veröffentlicht und untersucht die Ursachen des Wiederaufflammens der imperialistischen Kriege und die Grundlagen für den Aufbau einer sozialistischen Antikriegsbewegung. Das Manifest ist auf Deutsch in der Zeitschrift Vierte Internationale, Jg. 18, Nr. 1, erschienen und hier erhältlich.
In diesem Bericht, der nur eine Woche nach der offiziellen Auflösung der Sowjetunion veröffentlicht wurde, gab David North eine historische Einschätzung der Ursprünge und der Bedeutung des Zusammenbruchs des Stalinismus.
Dieser Bericht zum 12. Plenum des Internationalen Komitees umriss die Aufgaben der Vierten Internationale nach der Auflösung der Sowjetunion, darunter vor allem die Wiederbelebung des sozialistischen Bewusstseins in der Arbeiterklasse, um sie auf eine neue Periode von Kriegen und Revolutionen vorzubereiten. Der Text ist auf Deutsch in der Zeitschrift Vierte Internationale, Jg. 19, Nr. 1, erschienen und hier erhältlich.
In einer Analyse zu den Ursprüngen der Auflösung der UdSSR und den Aufgaben der Vierten Internationale betonte David North im März 1992:
„Der Stalinismus machte sich daran, die größte Errungenschaft des Marxismus zu zerstören: das revolutionäre politische Bewusstsein der Arbeiterklasse, die Verwandlung einer unterdrückten und ausgebeuteten Masse in eine bewusste historische Kraft. [...] Der Vierten Internationale unter der Führung des Internationalen Komitees fällt die Aufgabe zu, in der Arbeiterklasse die große politische Kultur des Marxismus wieder herzustellen. Das ist die einzige Grundlage, auf der eine wirklich revolutionäre Arbeiterbewegung aufgebaut werden kann.“
Auf der Grundlage dieser Einschätzung entwickelte das Internationale Komitee in den 1990er Jahren eine umfassende Kampagne zur Wiederherstellung und Verteidigung der historischen Wahrheit über die Oktoberrevolution und den Kampf von Leo Trotzki und der Linken Opposition gegen den Stalinismus. Ein wichtiger Bestandteil dieser Kampagne war eine internationale Vortragsreihe mit dem sowjetischen Historiker Wadim Rogowin in den Jahren 1995-1996, die Tausende von Arbeitern und Jugendlichen in Europa, Australien und den Vereinigten Staaten anlockte. Dazu gehörte auch die Veröffentlichung von Dokumenten der Linken Opposition und der Memoiren von Nadeschda Joffe. Viele bedeutende Aufsätze und Einschätzungen des Internationalen Komitees zu den zentralsten Erfahrungen des 20. Jahrhunderts - von der Oktoberrevolution über den Faschismus bis zum Holocaust - entstanden in diesen Jahren in bewusster Opposition zur postmodernen Zurückweisung der Geschichte und zur Verfälschung der Geschichte durch die bürgerliche Wissenschaft.
Mit diesem Aufsatz begann das IKVI die Veröffentlichung der Gründungsdokumente der trotzkistischen Bewegung, von denen viele 1993–1994 zum ersten Mal in englischer und deutscher Sprache veröffentlicht wurden. Der Text ist auf Deutsch in der Zeitschrift Vierte Internationale, Jg. 20, Nr. 1, erschienen und hier erhältlich.
Um diese Frage zu beantworten, muss man die Geschichte dieser Bewegungen in den 1920er und 1930er Jahren studieren. Der Text von Rogowin ist auf Deutsch in der Zeitschrift Vierte Internationale, Jg. 20, Nr. 1, erschienen und hier erhältlich.
Ein wichtiges Element in der Kampagne des IKVI zur Verteidigung der historischen Wahrheit war die Zusammenarbeit mit Wadim Rogowin, einem sowjetischen Historiker und Soziologen, der in den 1990er Jahren eine siebenbändige Geschichte der sowjetischen Linken Opposition schrieb. In den Jahren 1995 und 1996 organisierte das IK eine weltweite Vortragsreise mit Rogowin, die Tausende Arbeiter und Jugendliche in Europa, Australien und den Vereinigten Staaten anzog. Sechs Bände von Rogowins Werk sind auf Deutsch im Mehring Verlag erschienen.
Dieser Band enthält Vorträge und Aufsätze, die David North nach der Auflösung der UdSSR verfasst hat. Entgegen der Behauptungen vom „Ende der Geschichte“ (Fukuyama) oder dem „kurzen zwanzigsten Jahrhundert“ (Hobsbawm) und der postmodernen Ablehnung der Geschichte bestand das Internationale Komitee darauf, dass die großen historischen Fragen des 20. Jahrhunderts – soziale Ungleichheit, Faschismus und Krieg – nicht gelöst wurden.